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Karate Do

 

Der Ursprung der asiatischen Kampfkünste wird in Indien vermutet: Der indische Mönch Boddhidharma reiste 520 n. Chr. nach China. Im Shaolin Tempel fand er die dort lebenden Mönche in einer sehr schlechten körperlichen Verfassung und Fitness vor. Boddhidharma entwickelte für die Mönche verschiedene Übungen, damit Sie für die langen Mediationen fit wurden. Später entwickelte sich daraus das heute noch bekannte Shaolin Kung Fu.

 

Im 13. Jhd. pflegten die Bewohner der Insel Okinawa eine sehr enge Handelsbeziehung mit China. Es kam deshalb zu einem Austausch der Kulturen und schließlich auch der Kampfkünste. Es gab damals bereits eine Kampfkunst auf Okinawa, die als Te bzw. Ti bekannt war. Durch die enge Beziehung wurde die chinesische Kampfkunst mit der eigenen vermischt, die dann als Tōde bekannt war und als „Hand aus China“ bezeichnet wurde. Durch das damalige Waffenverbot erfuhren diese waffenlosen Kampfkünste einen großen Aufschwung.

 

Aus dem Tōde wurde dann später eine eigenstände Kampfkunst, welche dann als Okinawa-Te bzw. Karate bekannt wurde. Karate wurde im 18 Jhd. getrennt in zwei Stile: Shorei-Ryu (Naha-Te) und Shorin-Ryu (Shuri-Te und Tomari-Te). Alle weiteren Karate Stile entstanden aus diesen beiden Stilen.

Nach der Besetzung von Okinawa durch Japan, wurde Karate erstmals 1915 in Japan von Chitose Tsuyoshi unterrichtet. Für die weitere Verbreiterung des Karate war dann Gichin Funakoshi verantwortlich, der auch der Gründer des Shotokan-Ryu ist.

Karate wurde erst ab 1933 über die Grenzen Japans hinaus weitergegeben. Der Franzose Henry Plee brachte Karate erst 1954 nach Europa.

Karate Stile und Gründer:

 

Karate kennt viele verschiedene Stilrichtungen, um nur einige zu nennen: Shito-Ryu, Goju-Ryu, Wado-Ryu, Shotokai und Shotokan. Wir folgen in unserem Verein der Stilrichtung Shotokan. 

Shotokan wurde von Funakoshi Gichin (1868—1957) in den 1920er-Jahren begründet. Er wird deshalb auch oft als „Vater des modernen Karate“ bezeichnet. Der Name Shoto stammt von seinem Künstlernamen, Pinienrauschen, ab. Wichtig zu erwähnen ist, dass er es zu Lebzeiten ablehnte seinen Stil als Shotokan zu bezeichnen – erst spätere Schüler gaben diesem Stil seinen Namen. Funakoshi trug unbewusst zur entscheidenden Verbreitung der „Kunst der leeren Hand“. Er war sehr friedfertig und lehnte Gewalt ab.

Das Bild zeigt Gichin Funakoshi ca. 1955 (Bild: Public Domain – no copyright)

Die 3 Säulen im Karate:

Eine Karate Kata ist ein festgelegter Ablauf von Techniken, die jedoch im Laufe der Zeit leicht abgeändert worden sind. Die Kata war im traditionellen Karate, der zentrale Teil in der Ausbildung. Dabei wurde die Kata ausgiebig geübt bis der Ablauf „automatisch“ ablief. Zum besseren Verständnis wurde die Kata als Bunkai geübt.

Unter dem Begriff „Bunkai“ wird die Anwendung der Karate Kata verstanden. Die Kata ist ein zentrales Element im Karate und die mittlere der drei Säulen im Karate.

Kihon, Kata und Kumite:

Im Kihon werden zunächst die Grundtechniken aus der Kata, zuerst als Einzeltechniken ohne Partner, dann als Partnerübungen praktiziert. Hier geht es um das Erlernen der Grundlagen und Grundprinzipien des Karate: feste Stände, richtige Atmung, korrekte Ausführung der Einzeltechniken, dann in Kombinationen im richtigen Rhythmus mit der passenden Spannung und Entspannung.

 

In der Kata werden die Einzeltechniken in einer Abfolge von Kombinationen trainiert. In alter Zeit waren die Katas die traditionelle Karate-Übungsform, wurden von Meistern entwickelt und von Generation an Generation weitergegeben. Technisch handelt es sich dabei um genau festgelegte Schrittmuster und Bewegungen die in bestimmten Richtungen und in genauer Reihenfolge und Rhythmus ausgeführt werden. Die Kata symbolisiert den Kampf gegen virtuelle Gegner, wobei Abwehr und Angriff stets abwechseln und den Kampfgeist des Trainierenden stärkt. Eine besondere Übungsform ist das Bunkai – die Analyse und Anwendung einzelner Kata-Sequenzen in überzeugender Weise, die wiederum praktisch zur Selbstverteidigung verwendet werden können.

 

Im Kumite (freien Kampf) schließlich werden die Techniken von Kihon und Kata angewandt und im Ippon-Kumite mit einem Partner trainiert. Hier kann man sich das Verständnis für die geübten Einzeltechniken in Kihon und Kata aneignen und darüber hinaus werden Fitness, Konzentration und Ausdauer geschult. Dabei ist eine korrekte Ausführung in drei Phasen (Vorbereitung – Technik – Abschluss) wichtig. Die Grundvoraussetzungen die wir lernen sind richtige Distanz, perfektes Timing, Rhythmus und die Effektivität der entsprechenden Technik – stets unter äußerster Vorsichtigkeit: Zu harter Kontakt ist strengstens verboten, dennoch muss die Technik überzeugend sein und den Gegner ernsthaft hätte treffen können. Kumite erfordert somit äußerste Konzentration (Sanshin) und schult Beobachtung, Aktion und Reaktion. Im Wettkampf, also im sogenannten Sportkumite wird bei Meisterschaften unter den strengen Augen der Schiedsrichter in drei Minuten unter Einhaltung genauer Regeln um Punkte gekämpft.